haltbare Lebensmittel, Reinigungsmittel und Hygieneartikel sind willkommen. Bitte keine leicht verderblichen Lebensmittel, Kühl-produkte oder Alkohol in die Kisten geben. Die „Tafel-Kisten“ in unseren Kirchen sind ein Projekt vom Caritasausschuss der kath. Gesamtkirchengemeinde für die Esslinger Tafel CARIsatt.
Kinderfreizeit in Asch 19.-21.6.2020
ob sie stattfinden kann, ist noch unklar.
Wir planen sie auf jeden Fall: die ökumenische Asch-Freizeit für Kinder im Alter von 7-12 Jahren. Freitagnachmittag 17.00 Uhr geht es mit dem Bus gemeinsam los ins Freizeitheim in Asch (https://www.eje-esslingen.de/service/freizeitheim-asch/), am Sonntag gegen 17.00 Uhr sind wir wieder auf dem Zollberg.
Wegen der sich ständig ändernden Vorschriften zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist jedoch aktuell nicht sicher, ob die Freizeit stattfinden kann.
Anmeldung: für Ihr Kind oder auch an Alternativangeboten, die wir im Falle einer Absage in den Sommerferien planen, melden sie sich bitte per e-mail im evangelischen Gemeindebüro an unter: Gemeindebuero.Zollberg@elkw.de
So können wir Sie kurzfristig über alle geplanten Aktivitäten informieren!
Beate Schleth
Die ersten Tage … … und Wochen
Als ich zum ersten Mal die Auswüchse der sich zur Pandemie entwickelten Epidemie in ihrer Breite wahrnahm, da hätte ich nie an ein Ausmaß dieser Größe gedacht. Aber als Biologe ist mir dennoch die Auswirkung eines Virus bekannt, dessen Eindämmung nicht oder nur schwer zu stoppen ist.
Warum erlebt diese Welt eine solche Katastrophe. Was für eine Botschaft wohnt ihr inne.
Die ganze Welt fällt einem solchen Covid 19 zum Opfer. Menschen infizieren sich, werden krank und manche müssen sterben. Die Bilder von Italien und Spanien brennen sich ein. Menschen sterben. Allein und ohne Angehörige. Und die Angehörige dürfen nicht zu den Sterbenden: Vätern, Müttern, Geschwister. Der Tod hält reiche Ernte. Und dann das Gegenteil, Menschen die z.T. unbekümmert, ja sorglos mit der Situation umgehen. Mich kann es nicht treffen. ‚Ich bin stark und jung. Ein (lebens-)gefährliches Denken.
Was passiert mit dieser Welt. Ohne Frage: Sie verändert sich. Im Zuge der Seelsorge lerne ich Menschen kennen die gelähmt sind und solche denen in dieser Zeit viel Kraft zuwächst. Menschen die unseren kirchlichen Alltag prägten, müssen zuhause bleiben, geschützt werden. Junge Leute erlebe ich als äußerst Solidarisch. Respektvoller Umgang und fürsorgendes Denken. Menschen entwickeln einen neuen Blick. Die Gesellschaft erlebt sich als kreativ und phantasievoll.
Und dann: Ostern kommt. Und wir alle begehen dieses Hauptfest der Christen-heit auf eine ganz andere Weise. Ebenso das Passahfest und jetzt auch den Ramadan.
Die ganze Heilige Woche nimmt eine ganz eigene Gestalt an. Das Leiden wird plastisch. Am eigenen Leib wird spürbar was Jesu Botschaft kündet. Ein ganz anderes Ostern. Statt Urlaub machen, Homeoffice, statt der Ausflugstour lernen wir uns ganz neu kennen. Statt Gottesdienst Livestream oder Podcast, Gebetsblatt oder Fernsehgottesdienst.
Wie geht es wohl weiter und welche Veränderungen gibt es noch.
Mit welchem Antlitz geht die Welt aus dieser Krise hervor? Fragen über Fragen?
Peter G. Marx
Sich von Menschen für immer verabschieden
Für Menschen die nicht zu einer Beerdigung gehen können denen es aber wichtig ist, dennoch dabei zu sein.
In dieser Zeit die von so vielem, nie in dieser Form dagewesen, braucht es Rituale mit Situationen umzugehen, die uns beim Verstehen und Begreifen helfen. Gerade in einer solch sensiblen Thematik wie beim Abschied von Menschen in eine neue Dimension hinein. Beerdigungen, sowohl Sarg- als auch Urnen Bestattungen sind momentan massiv beschränkt und die Teilnahme ist nicht allen – physisch – erlaubt und/oder möglich. Daher der Versuch eines Ablaufes für Menschen die zuhause bleiben müssen. Der Ablauf beinhaltet unterschiedliche Rituale, die nicht unbedingt für jeden und jede das Richtige sind. Mitunter brauche ich eine Auswahl an Ritualen und Gebeten, die für mich richtig und hilfreich, somit gut sind.
Das Heft liegt in der Kirche aus. Sollten Sie mehr benötigen, dann rufen Sie bitte das Pfarramt unter 0711 / 345 15 91 oder unter: Stmaria.Esslingen-Berkheim@drs.de. Dort können die weiteren Modalitäten besprochen werden.
Pfarrer Peter G. Marx
Gedanken: Wie wichtig Regeln sind
Bereits seit frühester Zeit, brauchen Menschen in ihrem Tagesablauf eine Struktur. Sei es das gemeinsame Essen, das soziale Bindungen schafft, sei es der geregelte Tagesablauf. Menschen brauchen einen Maßstab. Brauchen eine Struktur. Ein Beispiel.
Viele schwören auf die Hildegard Medizin und wundern sich dann, dass sie nicht in dem Maße wirkt, wie es zu Zeiten von Hildegard gewirkt hat. Schuld daran ist unsere unstete Lebensweise. Folgte das Leben in Hildegards Umgebung noch einem Zyklus, so macht der moderne Mensch mal dieses und mal jenes. Unterschiedliche Aktivitäten zu unterschiedlichen Zeiten prägen unseren Alltag. Aufwachen und schlafen gehen, mal ein verspätetes Abendessen, mal ein ausgefallenes Frühstück sind Faktoren die beachtet sein sollten.
Eltern können ein Lied davon singen, das das Einhalten von Regeln ganze Familien beschäftigt. Und in der Entwicklung unserer Kinder ist diese Einhaltung durchaus wichtig für die innere Haltung und für deren Gesundheit im Allgemeinen. Über Generationen hinweg haben sich Regeln und Werte entwickelt und werden sich weiterentwickeln: Der Umgang mit Menschen, eigenes Verhalten in unterschiedlichsten Situationen und … und … und.
Vielleicht lernen wir gerade in dieser Pandemie Zeit wie wichtig Regeln in unserem Alltag sind, und was ihre Einhaltung an Einfluss auf uns nimmt.
Und dann … wirkt auch die Hildegard Medizin. Peter G. Marx
Gedanken zu Masken und was sich dahinter Verbirgt
Wir tragen sie zwischenzeitlich bundesweit und auch weltweit. Für die einen ist sie bereits Gewohnheit, andere tun sich schwer! MASKEN: Aus gewebten Stoff und aus Zellstoff, mit Bändern, weiss und schwarz, bunt, eher zweckmäßig oder schrill, mitunter auch beides, professionell oder in Kleinarbeit mühsam herge-stellt!
Sie schützen die Anderen und wenig den Träger. Sie erlauben uns einander zu begegnen, auch dann wenn es etwas enger wird, auch wenn wir einkaufen gehen oder öffentlich in Bus und Bahn unterwegs sind.
Masken, die eigentlich eher vieles verbergen, offenbaren jetzt unsere Absicht, offen-baren Respekt vor der Gesundheit des oder der Anderen und Wert-schätzung. Sie sagen: Ich denke an dich.
‚Auch wenn es uns schwer fällt sie zu tragen, wir bringen das zum Ausdruck was wir alle wollen: die Eindämmung des Virus. Und bald wieder … ein Leben ohne sie! Bleiben Sie gesund und tragen Sie ihre Maske. Für sich und andere!
Peter G. Marx
Gedanken zu erlaubten Gottesdiensten
Gottesdienste sollen wieder erlaubt sein. Schön. Und alles wird wieder wie es war. Noch schöner! Und alle dürfen kommen. … und plötzlich ein Knall und der Traum zerplatzt!
Liebe Schwestern und Brüder,
ja es stimmt dass Gottesdienste wieder gefeiert werden dürfen. Und es ist nur zu verständlich, dass nach dieser Zeit in der auch die Heilige Woche und Ostern lag, Menschen sich danach sehnen.
Doch wie sehen diese Gottesdienste aus?
Wir werden sie nicht wieder erkennen!
Da ist zum einen die Personenanzahl. Wer bestimmt, wer kommen darf?
Sind die Risikogruppen (ab 60 Jahre, chronisch Kranke, Menschen mit Vorerkrankungen) auf jeden Fall ausgeschlossen?
Und wie funktioniert die Anmeldung? Über Internet? Telefon? Briefkasten?
Wer als erster kommt malt zuerst? Dann sind alle Internet Nutzer gut dran, danach die Telefonbesitzer und zuletzt dann der Briefkastennutzer.
Der Gottesdienst selber: Was ist das für ein Gottesdienst in dem Menschen weit entfernt sitzen auf markierten Plätzen? evtl. mit Maske vor dem Gesicht? Sie dür-fen nicht singen, nicht laut mitbeten, dürfen im Geist mitvollziehen und erleben diesen Gottesdienst nicht als sinnstiftendes und heilsoffenbarendes Erleben, sondern als ein von Angst durchdrungenes stummes, trauriges und trostloses Geschehen.
Und dann der Kommunionempfang: Wie soll dieser dann stattfinden? Reichen wir den Gläubigen die Hostie mit einer langen Zange, mit Handschuhen und Mundschutz, in 2m weiten Abstand? Wie ist es in dieser Situation um die Intention der Gläubigen bestellt? Kann da guten Gewissens ein Kommunion-helfer eingesetzt werden? Oder ein Lektor? Oder Ministranten? Wie sieht da unsere Verantwortung aus? Wer kontrolliert und gewährleistet innerhalb des Gottesdienstes die Sicherheit?
Und da wären dann noch die Hygienemaßnahmen: Wer überwacht die Einhaltung? In unserer Verantwortung läge auch der Hin- und Rückweg zum und vom Gottesdienst. Wer stellt sich vor die Tür und weist den oder die ab, die plus eins (über der festgelegten Zahl ist)? Wer stellt die Masken? Desinfektions-behälter statt Weihwasser im Becken? Und wer verantwortet die mögliche Ansteckung?
Liebe Leserin, lieber Leser,
so viele Fragezeichen hatte ich noch nie in einem Text. Wo anfangen, wo Aufhören? Fragen über Fragen!. Und wir brauchen einen vernünftigen und dem Charakter unseres Glaubens entsprechenden Umgang.
Meine persönliche Meinung ist die, und ich denke ich spreche nicht allein mich dafür aus, die Möglichkeit dankend zur Kenntnis zu nehmen, aber mit Blick auf die Würde des Gottesdienstes für uns alle und jeden und jede Einzelne(n) unter diesen Voraussetzungen im Öffentlichen Raum nicht zu feiern. Inzwischen haben wir uns – wenn auch mit Mühe verbunden – an die Feier der Gottesdienste im Familienkreis und auch allein gewöhnt. Ich denke, dass wir uns auch den unge-wöhnlichen und phantasievollen Elementen gottesdienstlicher Gestaltung zuwen-den: Offen sind für Neues und Kreatives. Und, dass wir unsere Verantwortung wahrnehmen, als Christen im Jahr 2020 und als Kinder dieser Erde.
Pfarrer Peter G. Marx
Glauben, Leben und Kirche sein in Zeiten der Krise
Wie geht es weiter? Was können wir planen? Was wird möglich sein im Juni, im Juli, im Sommer oder Herbst? Eine Absage jagt die andere… Und auch die KIRCHLICHEN MITTEILUNGEN müssen entsprechend dünn sein – was sollen wir ankündigen? Im Blick nach vorne ist vieles unsicher, auch im Leben.
Wenn wir nun über die Zukunft nur wenig Verlässliches sagen können, dann kann das unseren Blick umso mehr auf die Gegenwart lenken – das Hier und Jetzt. Und das ist doch eine ganz besondere Gegenwart! Die uns alle erschüttert, verändert und nachdenklich macht. Die uns vor ganz neue Fragen im Leben und Glauben stellt.
Im Pastoralen Team der Katholischen Kirche Esslingen haben wir uns daher entschlossen, Ihnen Texte zur Verfügung zu stellen, die sich mit der gegen-wärtigen Situation beschäftigen, mit der Corona- Krise.
In diesem Heft finden Sie ganz unterschiedliche Texte, Themen, Blickwinkel: Theologische Überlegungen, Erfahrungen von Gemeindemitgliedern und Seelsorger/-innen, kurze und aus-führlichere Impulse für das persönliche Beten zuhause für Jung und Alt. Wir haben uns getraut, auch etwas längere Texte zu veröffentlichen: Viele haben jetzt mehr Zeit als sonst, und so besteht die Chance, einen Gedanken auch einmal etwas mehr zu vertiefen, als sonst bei einem Mitteilungsblatt möglich ist.
Wir wünschen Ihnen eine gewinnbringende Lektüre!
Über Rückmeldungen, Lob und Kritik würden wir uns natürlich freuen. Wir wünschen Ihnen und Ihren Angehörigen viel Kraft
Hoffnungskerze in St. Paul, und Zuversicht, natürlich gute Gesundheit, und das wichtigste:
Aufnahme Stefan Möhler Gottes reichen Segen!
Ihr Pfarrer Stefan Möhler
Ist das Corona-Virus eine Strafe von Gott?
Viele Menschen haben sich die Frage gestellt, ob dieses Virus ein Fluch oder eine Strafe Gottes ist. In unserer täglichen Begegnung mit dem Bösen, der Krankheit, dem Schmerz und der Trauer stellen sich oft ähnliche Fragen. Was habe ich falsch gemacht? Was habe ich getan, um diese Art der Behandlung von Gott zu verdienen? Bestraft Gott mich oder uns?
Die Antwort ist ein klares „Nein“, weil Gott niemals mit dem Bösen in Verbindung gebracht werden kann. Die zentrale Natur Gottes ist Güte und Liebe. Das Buch Micha sagt uns: „Wer ist ein Gott wie du, der Schuld vergibt und Frevel verzeiht, der nicht für immer im Zorn verharrt, sondern es liebt, barmherzig zu sein?“ (Micha 7,18) Unser heiliger und allmächtiger Gott ist Güte. Seine Güte ist auf der ganzen Welt zu sehen. In seiner Schöpfung können wir gerade jetzt im Frühling in der Natur bewundern, wie großartig er ist. Viele können in ihrem eigenen Leben bestätigen, wie gut und großzügig Gott ist. In der Bibel im Buch Ijob steht: „Darum hört mir zu, ihr einsichtsvollen Männer und Frauen! Fern ist es Gott, Unrecht zu tun, und dem Allmächtigen, Frevel zu üben.“ (Ijob 34:10)
Können wir auch vergessen, was der Psalmist schreibt: „Der HERR ist gnädig und barm-herzig, langmütig und reich an Huld. Der HERR ist gut zu allen, sein Erbarmen waltet über alle seine Werke (Ps 145.8-9)“. Unabhängig davon, was viele über Gott, denken, die Bibel, das Wort Gottes, sagt uns, dass Gott barmherzig ist. Jesaja fragt: “Kann denn eine Frau ihr Kind vergessen, das sie nährt, hört sie auf, ihren eigenen leiblichen Sohn zu lieben? Und selbst wenn sie ihn vergäße: Ich vergesse dich nicht“ (Jes 49,15). Aufgrund dieser grundsätzlichen Barmherzigkeit Gottes forderte Jesus seine Nachfolger auf und sagte: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater im Himmel barmherzig ist!“ (Lk. 6, 36)
Angesichts der weltweiten Krise durch dieses Corona-Virus, wo sich viele Menschen durch die Quarantäne wie in einem Gefängnis eingesperrt fühlen, wollen wir uns an die Reaktion von Paulus und Silas in der Apostelgeschichte erinnern: „Um Mitternacht beteten Paulus und Silas und sangen Gott Loblieder; die andern Gefangenen hörten ihnen zu. Plötzlich entstand ein starkes Erdbeben, so dass die Grundmauern des Kerkers erschüttert wurden. Sofort sprangen sämtliche Türen auf, und allen fielen die Fesseln ab…“ (Apg 16, 25-27)
Jetzt wo viele Menschen sich wie gefangen fühlen, möchte ich Sie an die Haltung und Einstellung von Paulus und Silas erinnern, als diese in einem wirklichen Kerker saßen. Nicht weinen und jammern haben ihnen geholfen, sondern beten und Gott lobpreisen. Daran können wir uns wirklich ein Beispiel nehmen: Gott im intensiven Gebet zu loben, um uns von den Fesseln des Corona-Virus zu befreien.
Wir können Gott nicht dafür verantwortlich machen, wenn wir Dinge tun, die nicht recht und gut sind. Angesichts der Verwirrung und Manipulationen, für die die Welt bekannt ist, ruft Gott uns dazu auf, ihm zu vertrauen und auf ihn zu schauen, um Führung und Schutz zu erhalten. Unsere Bibel rät uns: „Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und Glaubt an mich!“ (Joh14,1)
Sicherlich, unser Gott ist gut und treu. Wenden wir uns mit Liebe und Treue an ihn, und er wird uns mit seiner unendlichen Güte segnen. „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ (Joh 3,16)
Pater Fabian Eke
Homeoffice und Betreuung von Kleinkindern?
Homeoffice und Betreuung von Kleinkindern? Durchhalten!
Eltern, die Kinder im Kita- oder Schulalter haben, müssen seit Mitte März mehrere Dinge miteinander vereinbaren, die sich in der Regel schlecht kombinieren lassen. Kleinkinderbetreuung oder homeschooling und homeoffice gehen nicht gut zusammen. Zudem sind sehr viele Freizeitaktivitäten für Kinder, wie Freunde treffen, Fußball spielen oder das Spielen auf Spielplätzen nicht möglich.
„Wie kommen wir als Familie möglichst gut durch diese Zeit, wenn die Eltern arbeiten müssen und gleichzeitig Kinder betreuen sollen?“
Dr. med. Susanne Schlüter-Müller ist Ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie und gibt den Hinweis, dass Kindern geregelte Tagesabläufe gut tun. Wenn z.B. nach dem Frühstück ein gemeinsamer Morgenkreis, wie früher in der Kita, gemacht wird, bei dem der Ablauf jeden Tag gleich ist, gibt das Routine und damit ein Stück weit Sicherheit. Da können Lieder und kurze Spiele mit dem gemeinsamen Erstellen eines Tagesplans auf einer Pinnwand oder einem Blatt Papier verbunden werden. So können sich Vorlesen, Basteln, Essenspausen und Zeiten, in denen Kinder einige Zeit allein spielen (sollen), damit Eltern auch arbeiten können, abwechseln. Natürlich ist das oft eine enorme Herausforderung für Kinder wie Eltern und es kann nicht immer gelingen. Deshalb müssen Eltern Randzeiten, also früh morgens oder wenn die Kinder schlafen, nutzen, um zu arbeiten. Das zehrt natürlich sehr an den Nerven. Umso wichtiger ist es für Eltern, sich spätestens am Wochenende bei der Betreuung der Kinder abzuwechseln, damit es für einen Elternteil wirklich eine Pause geben kann. Auch hier kann ein Plan helfen. Wenn die wirklich dringend notwenige Ruhepause fest eingeplant ist, kann das Gefühl vermieden werden, dass Betreuung und Arbeit uferlos sind.
Was tun bei Ärger und Konflikten?
Der Kinderschutzbund rät, sich klar zu machen, dass im Moment nicht die Zeit für Perfektionismus ist. Das betrifft die eigene Arbeitsleistung in Job und Hausarbeit und auch die Qualität der Betreuung der Kinder. Wenn der Tag sehr anstrengend war, machen Sie abends lieber Pause, anstatt noch stundenlang die Wohnung zu putzen. Die Art und Weise, wie Sie mit sich umgehen, prägt auch den Umgang mit Ihren Kindern. Wenn man selbst stark gestresst ist, wird man mit den Kindern nicht gelassen umgehen können. Seien Sie gnädig mit sich selbst, dann können Sie es auch mit Ihren Kindern sein. Wenn es Konflikte mit den Kindern gibt, kann es hilfreich sein, für ein paar Minuten in einen anderen Raum zu gehen und einige Augenblicke tief durchzuatmen. Ist Ihr Partner in der Wohnung, kann ein kurzer Wechsel für eine Beruhigung der Situation sorgen. So lassen sich manche Konflikte entschärfen.
„Unsere Kinder verpassen im Moment so viel!“
Das stimmt zweifellos. Aber die Kinder können in dieser Zeit auch viel lernen und profitieren. Wenn sich Eltern Zeit nehmen (können), tut den Kindern die Nähe beim gemeinsamen Lesen, Basteln oder Spielen sehr gut. Kinder können, ihrem Alter entsprechend, beim Kochen helfen und so lernen, wie eine Mahlzeit zubereitet wird. Bei einem Spaziergang in der Natur oder auch an einer Wiese entlang, können Kinder vieles entdecken. Kleine Tierchen, Blumen und Bäume sind Dinge, über die man staunen kann. Außerdem kann man gemeinsam Pläne für die Zeit nach den strikten Kontaktbeschränkungen machen. Was wünschen sich Eltern und Kinder, was dann wieder gemeinsam unternommen werden soll? Der Besuch im Nymphaea oder der Wilhelma, endlich einmal wieder gemeinsam ins Schwimmbad gehen? Oder der Besuch bei Oma und Opa? Es kann gut tun, sich selbst positive Perspektiven zu geben. Der Blick auf das, was momentan nicht geht, ist ohnehin sehr präsent. Ein schöner Tagesabschluss kann ein gemeinsamer Tagesrückblick sein. Wenn man möchte, kann man das als formloses Gebet machen, indem jeder Gott erzählt, was heute schön war, was nicht gut gegangen ist, für wen und was man bitten möchte und auf was man sich am nächsten Tag freut. Einen Tag nicht mit negativen Gefühlen, sondern mit einem guten Ausblick zu beenden, ist für alle ein Gewinn.
Noch ein Tipp: „Großeltern lesen Geschichten vor – am Telefon oder Skype“
Jeden Abend zur gleichen Zeit mit den Großeltern telefonieren oder skypen gibt Kindern (und Großeltern!) Routine und entlastet die Eltern. In diesen 20 Minuten, in denen Oma vorliest, können Eltern durchatmen und Pause machen oder, wenn es sein muss, arbeiten.
Brauchen Sie Hilfe?
Unterstützung von Eltern und Kinder – Nummer gegen Kummer e.V. (NgK) ist der Dachverband des größten kosten-freien, telefonischen Beratungsangebotes für Kinder, Jugendliche und Eltern in ganz Deutschland. Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, für alle Kinder und Jugendlichen, ihre Eltern und andere Erziehungspersonen Gesprächspartner zu sein, besonders dann, wenn andere fehlen. Junge Menschen finden somit telefo-nisch am Kinder- und Jugendtelefon: 116 111 und online bei der E-Mail-Beratung Rat, Hilfe, Trost und Unterstützung.
Müttern, Vätern oder Großeltern und anderen Erziehenden steht mit dem Elterntelefon: 08001110550 ebenfalls ein qualifiziertes Beratungsangebot zur Verfügung. Die Beraterinnen und Berater der „Nummer gegen Kummer“ sind erster Ansprechpartner für alle Fragen, Probleme und in besonders kritischen Situationen. Bei Bedarf öffnen sie den Weg zu weiteren Hilfen.
Hilfe für Frauen – Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer: 08000116016 unterstützen wir 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr. Auch Ange-hörige, Freundinnen und Freunde sowie Fachkräfte beraten wir anonym und kostenfrei.
Pastoralreferent Raphael Maier, Vater von 2 Kindern
Den Glauben leben in Zeiten der Corona- Krise
Alles ist anders in der Zeit der Corona- Krise. Das gilt auch für unser Leben als Christen, für den gelebten Glauben. Vieles Vertraute und Gewohnte ist nicht möglich. Vor allem die konkrete Begegnung und Gemeinschaft in der Kirchengemeinde und im Gottesdienst fehlen. Es ist aber nicht nur Verlust, sondern auch eine Chance, den Glauben auf neue Weise zu leben und Gottes Gegenwart an unerwarteten Stellen in unserem Leben zu erfahren.
Mitglieder unserer Esslinger Kirchengemeinden berichten von ihren Erfahrungen in den letzten Wochen und ihren Gedanken dazu. Danke ihnen allen für diese Einblicke, die nachdenklich machen und ermutigen!
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Wir versuchen als Familie den Glauben auch in diesen Zeiten soweit es geht zu leben. Da gab es die Impulse für die Osterzeit oder die häuslichen Andachten, die uns im Briefkasten oder per Mail erreichten. Sehr schön fand ich, dass wir eine kleine Osterkerze nach Hause gebracht bekamen. Diese Dinge ersetzen allerdings nicht das Zusammenkommen als Gemeinde. Wir gehen als Familie jetzt deutlich öfter in eine Kirche um ein Licht anzuzünden und ein Vater Unser zu beten. Was uns sehr fehlt: Emil hätte am 3. Mai seine Erstkomm-union gefeiert. Das schlagartige Ende der Vorbereitung und das ungewisse Verschieben hat uns schon bewegt. Bleibt uns zu beten, dass bald eine wirksame Methode zur Eindämmung gefunden wird und bis dahin mit Abstand aber im Herzen zusammen zu sein!
Dr. Markus Michel, St. Elisabeth
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Pandemie
Zeichen der Zeit
Globale Krise
Ausgang offen
Bedrohung
Für alle Welt
Solidarität
Für alle Welt
Fragen offen
Siegt das Wir
Über das Ich
Eine Prüfung
Es ist Zeit
In Liebe zu teilen
Johannes Warmbrunn, St. Augustinus
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Bisher Undenkbares ist Wirklichkeit geworden. Dass uns die Energiewende mit ihrem kompletten Umstieg auf 100% solarer Energieherkunft gelingen muss, auch das war bisher für viele „undenkbar“ und deshalb ausgeblendet. Das Bewahren der Schöpfung als Auftrag an uns alle könnte nun wieder wahrgenommen werden. Das ist meine Hoffnung als Umsetzung nun gemachter Erfahrungen. Was geht nicht alles, wenn alle miteinander ein Ziel verfolgen. Vielleicht haben wir es nun gelernt u. packen die beachtlichen Herausforderungen gemeinsam an.
Dr. Franz Hein, St. Josef
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Die gemeinsamen Eucharistiefeiern in der Osterzeit haben mir sehr gefehlt. Wertvolle neue Erfahrungen habe ich mit den vielfältigen und inspirierenden Angeboten auf der Homepage und den Gottesdiensten als Podcast gemacht. Diese können zwar Gemeinschaft nicht ersetzen, sollten aber dennoch wegen ihrer besonderen Qualitäten in Zukunft nach Möglichkeit beibehalten und weiterentwickelt werden.
Gabriele Alf- Dietz, St. Paul / St. Katharina
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Der Ausbruch der Corona Krise hat mich dazu bewegt, mich Gott stärker zuzuwenden. Im Verlauf der Krise merkte ich, wie mein Glauben an einen allmächtigen Gott Risse bekam, weil ich nicht sehe, dass Gott das Leid und die Ängste der Menschen wegnimmt oder lindert. Trotzdem will ich nicht von ihm lassen oder er von mir und ich erspüre ein verletzliches Gefühl des Vertrauens darauf, dass Gott präsent ist ungeachtet dessen, was passiert. Das nimmt mir zuweilen die Angst und ich fühle mich gestärkt!
Roswitha Anderson, Katholische Kirche Esslingen
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Daheim mit der Familie zum Gottesdienst versammeln, gemeinsam selber nachdenken, ge-meinsam selber machen – so habe ich die letzten Wochen erlebt. Erst fremdartig aber doch intensiver und auch näher. Besonders bewegend war für mich am Ostermorgen das gemein-same Entzünden des Osterfeuers im Garten. Näher im Glauben als Familie, näher am Glauben. Vorlage waren die allwöchentlich veröffentlichten Hausgottesdienste von unseren pastoralen Mit-arbeitern. Herzlichen Dank dafür! Ja – aber gleichzeitig bin ich auch traurig darüber was dieses Jahr alles nicht war und unser (Familien-)Leben über viele Jahre berei-chert hat: die Palmbüschel am Palmsonntag die Kinder- bzw. Jugendfasten-aktion, das Pessachmahl am Gründonnerstag an der großen Tafel im Gemeinde-zentrum, die Läm-merbackaktion der Ministranten, die Osterübernachtung der Minis, das Exsultet in der dunklen Kirche am Ostermorgen, das fröhliche Osterfrühstück… Bei allen guten neuen Erfahrungen gibt es auch die Trauer über das was nun nicht möglich ist und bisher so einfach selbstverständlich war.
Andreas Hable, St. Elisabeth Pliensauvorstadt
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Etwas Bewegung braucht man. Also gehe in die Weinberge.
Auf dem Heimweg mache ich in St. Maria Station. Und setze mich in der Kirche gegenüber dem Tabernakel und schaue ihn an und versuche nur an den Herrn zu denken – ist aber nicht so einfach. Nach längerer Zeit bete ich das Lied „Herr, du bist mein Leben“ und „danke, dass ich zu dir gehöre“ und gehe nach Hause.
Rudolf Weber, St. Maria, Mettingen
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Der Sonntag ist uns heilig, vor allem der Sonntagvormittag; er ist für den Gottesdienst reserviert. Wir zwei feiern meistens beide Fernsehgottesdienste mit: zuerst im ZDF und anschließend im SWR mit unserer Osterkerze, dem Kreuz aus Taizé, den Blumen und den Gesangbüchern auf dem Couchtisch.
Wichtig ist uns das Mitsingen und Sprechen des Vaterunsers. Bei den Fürbitten legen wir unsere persönlichen Anliegen dazu und nehmen dankbar den Segen mit in die kommende Woche. Das erfüllt uns auch in den gesellschaftlich ausgebremsten Zeiten.
Gabi und Reinhard Clauss, St. Katharina
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Wertvoll in diesen Tagen empfinde ich das zunehmende Erkennnen, was mir wesentlich ist. Denn ich frage mich, was von dem schmerzhaft Vermissten mir lediglich Gewohnheit ist, die ich ablegen kann. Alles kommt auf den Prüfstein. Mein Glaube und v.a. die Art und Weise, wie ich, wie wir in Gemeinschaft unseren Glauben leben. Ich stelle fest, dass diese Gewohnheiten immer auch verstellend waren, hinderlich.
Was mir in dieser Zeit der fehlenden gemeinsamen Gottesdienste z.B. gut tut, ist: Christus zu begegnen ohne all die Formen und Bilder, in die wir Ihn gewöhnlich pressen. Die jetzigen Begegnungen haben etwas Unmittelbares und ich spüre in ihnen eine Kraft und Reinheit, die alles sprengt und in Fluss bringt!
Anne Meyer- Kerner, St. Josef
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Ganz am Anfang habe ich gedacht nicht auch das noch. Pandemie heißt Einschränkung. Heißt auch, Gott auf neuen und ungewohnten Wegen erfahren. Mutig und phantasievoll sein.
Mir fehlt die Nähe zu Menschen und zur eigenen Familie. In der Pandemie leben heißt neue Verhaltensmuster zu lernen und anzuwenden und sich nicht der allgemeinen Panik zu beugen. Mit Ängsten umgehen. Ein großes Stück Entschleunigung erfahren und eine neue Art von Demut erfahren. Dasein.Sich auch mit sich selber beschäftigen müssen, keine Ausrede haben
Pfr. Peter G. Marx, Katholische Kirche Esslingen
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Ich erlebe diese Zeit als eine Zeit der großen Herausforderung, Belastung und Entsagung als Alleinstehende. Das Gesicht eines Menschen aus Familie und Freundeskreis zu sehen, seine Nähe und Stimme zu spüren und zu hören ist ein besonderes Geschenk und wahrhafte Verbundenheit. Das vermisse ich ganz besonders.
Auf der Suche nach einer Kraftquelle in meiner vielfältigen Literatur bin ich erneut auf mein Lieblingsthema gestoßen, dem Hohelied der Liebe, und neu dafür entbrannt. Das Kerze entzünden, meditieren zu Hause ab und zu in der Kirche gehört zu meinem täglichen Ritual. Ich nehme es als besondere innere Stärkung wahr.
Margareta Herrmann- Kreidler, Hlst. Dreifaltigkeit
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„…Bewahre mich in diesen Tagen vor allzu vielen Klagen. Statt mich den unzähligen Einschränkungen zu widmen, möchte ich mit wachen Augen und weitem Herzen auf das schauen, was alles möglich ist.“
Dieser Satz aus einem Gebet von der Hausandacht zu Palmsonntag, begleitet mich in dieser Zeit. … was alles möglich ist – diese Worte haben mich nach vorne schauen lassen,
wenn ich in der Kirche sitze und den Gottesdienst schmerzlich vermisse
wenn ich nicht meine Mutter besuchen kann wenn….
… und mir wurde bewusst…. „Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen…“
Alexandra Kohl, St. Josef
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Ich war und bin sehr dankbar für die Möglichkeit des Mithörens, -singens und Mitmachens am PC. Ich bin dann wirklich dabei. Sollte jemand krank oder verhindert sein wäre es gut, dies beizubehalten. Ansonsten ist dieser Virus mit den Auswirkungen ein guter Blick in die Zukunft, in der Riesenpfarreien mit entsprechenden Wortgottesdiensten oder gar nichts
entstehen. Denn Ersatz für das Beisammensein kann das nicht sein. Jesus sagte: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Verkündung des Wortes, Feier des Abendmahles mit dem „Reichen“ und Essen des Brotes und Eintauchen in den Wein ist eine Einheit, das Ganze, der Kern. Wie wir das managen, überließ Jesus uns.
Es ist schon ein seltsames Gefühl, obwohl es uns im Vergleich zu manch Anderem sehr gut geht mit Garten und lieben Kindern, die einkaufen und digitale Frühstücke organisieren und mit Abstand nach uns gucken. Es ist wie ein Nest mit Rosenhecken als Rand.
Gabriele Coschurba, St. Paul