Ist das Corona-Virus eine Strafe von Gott?

Viele Menschen haben sich die Frage gestellt, ob dieses Virus ein Fluch oder eine Strafe Gottes ist. In unserer täglichen Begegnung mit dem Bösen, der Krankheit, dem Schmerz und der Trauer stellen sich oft ähnliche Fragen. Was habe ich falsch gemacht? Was habe ich getan, um diese Art der Behandlung von Gott zu verdienen? Bestraft Gott mich oder uns?

Die Antwort ist ein klares „Nein“, weil Gott niemals mit dem Bösen in Verbindung gebracht werden kann.  Die zentrale Natur Gottes ist Güte und Liebe.  Das Buch Micha sagt uns: „Wer ist ein Gott wie du, der Schuld vergibt und Frevel verzeiht, der nicht für immer im Zorn verharrt, sondern es liebt, barmherzig zu sein?“ (Micha 7,18) Unser heiliger und allmächtiger Gott ist Güte. Seine Güte ist auf der ganzen Welt zu sehen. In seiner Schöpfung können wir gerade jetzt im Frühling in der Natur bewundern, wie großartig er ist. Viele können in ihrem eigenen Leben bestätigen, wie gut und großzügig Gott  ist. In der Bibel im Buch Ijob steht: „Darum hört mir zu, ihr einsichtsvollen Männer und Frauen!  Fern ist es Gott, Unrecht zu tun, und dem Allmächtigen, Frevel zu üben.“ (Ijob 34:10)

Können wir auch vergessen, was der Psalmist schreibt: „Der HERR ist gnädig und barm-herzig, langmütig und reich an Huld. Der HERR ist gut zu allen, sein Erbarmen waltet über alle seine Werke (Ps 145.8-9)“. Unabhängig davon, was viele über Gott, denken, die Bibel, das Wort Gottes, sagt uns, dass Gott barmherzig ist. Jesaja fragt: “Kann denn eine Frau ihr Kind vergessen, das sie nährt, hört sie auf, ihren eigenen leiblichen Sohn zu lieben? Und selbst wenn sie ihn vergäße: Ich vergesse dich nicht“ (Jes 49,15).  Aufgrund dieser grundsätzlichen Barmherzigkeit Gottes forderte Jesus seine Nachfolger auf und sagte: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater im Himmel barmherzig ist!“ (Lk. 6, 36)

Angesichts der weltweiten Krise durch dieses Corona-Virus, wo sich viele Menschen durch die Quarantäne wie in einem Gefängnis eingesperrt fühlen, wollen wir uns an die Reaktion von Paulus und Silas in der Apostelgeschichte erinnern: „Um Mitternacht beteten Paulus und Silas und sangen Gott Loblieder; die andern Gefangenen hörten ihnen zu. Plötzlich entstand ein starkes Erdbeben, so dass die Grundmauern des Kerkers erschüttert wurden. Sofort sprangen sämtliche Türen auf, und allen fielen die Fesseln ab…“ (Apg 16, 25-27)

Jetzt wo viele Menschen sich wie gefangen fühlen, möchte ich Sie an die Haltung und Einstellung von Paulus und Silas erinnern, als diese in einem wirklichen Kerker saßen. Nicht weinen und jammern haben ihnen geholfen, sondern beten und Gott lobpreisen. Daran können wir uns wirklich ein Beispiel nehmen: Gott im intensiven Gebet zu loben, um uns von den Fesseln des Corona-Virus zu befreien.

Wir können Gott nicht dafür verantwortlich machen, wenn wir Dinge tun, die nicht recht und gut sind. Angesichts der Verwirrung und Manipulationen, für die die Welt bekannt ist, ruft Gott uns dazu auf, ihm zu vertrauen und auf ihn zu schauen, um Führung und Schutz zu erhalten. Unsere Bibel rät uns: „Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und Glaubt an mich!“ (Joh14,1)

Sicherlich, unser Gott ist gut und treu. Wenden wir uns mit Liebe und Treue an ihn, und er wird uns mit seiner unendlichen Güte segnen. „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ (Joh 3,16)

Pater Fabian Eke