Vom Licht der Auferstehung
Wer den Esslinger Norden durchschreitet, der entdeckt über kurz oder lang die in den 50iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts erbaute Kirche St. Josef. Nach ihrer Renovierung in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends birgt sie an der Chorwand ein weiteres Kleinod – ein durch drei Glasscheiben hindurch markiertes Lichtkreuz. Und wer am Ostersonntag in der Frühe die Kirche besucht, wenn sie denn offen ist, der erlebt die Botschaft der Auferstehung Jesu körperlich. Der jung verstorbene Glaskünstler dieser Installation, Raphael Seitz, will glaubend dem Betrachter Folgendes mit ‚seinem‘ Werk sagen:
Karfreitag
ist nicht das Ende
der Tod
hat nicht das letzte Wort
unmöglich
kaum zu glauben
und doch unsere Sehnsucht
dass die Nacht ein Ende hat
und Licht fällt
in unser Dunkel
Licht Schein
durch die Schichten
und Zerbrechlichkeiten
unseres Lebens
berührt ein sanftes Blau
gütiges Auge
schimmernd unserer Seele
Licht Blick
Hoffnungszeichen
unser Glaube wird weit
er gibt dem Leben Raum
wir können uns stärken
beim Teilen des Brotes
wir können das Licht weitergeben
Licht brechen wie das Brot
und Liebe wächst
gegen den Tod
Auferstehung
im Licht Gottes
Ostern
Die Aussage dieses Lichtkreuzes bestätigt die neutestamentliche Aussage, dass Christus glorreich auferstanden ist. Im mystischen Bild, die die Leuchtkraft der hintereinander angeordneten Glas- und Farbscheiben ergeben, geben Zeugnis von der frohen Botschaft, die uns in jeder Heiligen Messe und jedem persönlichen Gebet deutlich wird. Dieses Fenster ist ein weiteres Zeugnis für den Mut zur Veränderung und ein wichtiger Beitrag in der neueren Kirchengeschichte Esslingens. Sie sind herzlich eingeladen, gerade jetzt zwischen Passion und Ostern und natürlich darüber hinaus dieses Fenster zu betrachten.
Peter G. Marx, Pfarrer
Im Internet finden Sie unter www.sankt-josef-es.de
Wir über uns/Kirche unter dem Stichwort Lichtraum diverse weitere Gedanken zu diesem Fenster