Der Schulanfang nach den großen Ferien ist immer mit Spannung verbunden.
Sie kann sich in freudiger Erwartung (werde ich alle meine Freund*innen wiedersehen, welche Lehrer*innen werde ich haben?) oder in ängstlicher Sorge (wie wird es werden? werde ich mich wohl fühlen? werde ich wieder so viele schlechte Noten haben, obwohl ich mich doch anstrenge?) ausdrücken.
Viel mehr Mädchen und Jungen als wir uns vorstellen können, egal in welchem Alter, gehen täglich belastet zur Schule. Für Lehrer*innen gilt das aus vielen anderen Gründen auch. Allen, klein und groß, jung bis alt, möchte ich zurufen: Du bist nicht allein. Gottes Treue und Liebe begleiten Dich. Gott wird bei Dir sein. Oft wirst Du denken, ich spüre davon nichts! Du wirst traurig und wütend sein. Dich hilflos fühlen. Genau in diesen Zeiten wird Gott mit Dir das so mit erleiden. Gott wird Dich dann wieder aufrichten. Die Kraft zum weiter machen schenken. Den Mut es weiter zu versuchen.
An Grenzen stoßen und scheitern ist etwas ganz Normales. Doch wir haben es in unserem Denken quasi abgeschafft. Von Erfolg zu Erfolg. Alles super, das ist es, was wir pausenlos von anderen und von uns selbst erwarten. Das ist doch die pure Überforderung, ist zutiefst unmenschlich! Und jetzt, wo die Schule wieder angefangen hat, ist ebenfalls wieder das ganze öffentliche Leben aus seinem Sommerschlaf erwacht und schwingt sich auf, alles schneller und schöner, eben perfekter, als im vergangenen Jahr zu machen!
Ich wünsche allen, gehen Sie es gelassen an und nehmen Sie den Druck raus, denn dann hat es die Chance im besten Sinne „gut“ zu werden! Vielleicht unterstützt Sie dabei auch dieses Gebet:
„Guter Gott, ich muss viele Anforderungen jeden Tag erfüllen. Doch ich will mehr, als nur funktionieren. Ich will glücklich sein. Ich suche nach Sinn. Gott, deine Liebe schenkt mir Sinn. Du liebst mich so wie ich bin, bedingungslos. Du hältst mich auch in den schwierigen und dunklen Stunden des Lebens. Amen.“
Gabriele Fischer, Cityseelsorgerin