Hallo ! Haaaloooo !!!

Sind Sie jetzt wach? Für den folgenden Artikel bereit?

Dann möchte ich Sie, liebe Leserin, lieber Leser erst einmal herzlich auf diese Seite der „Einblicke“ begrüßen. Und damit wären wir auch schon beim Thema dieses Artikels.

Über die Hälfte der eMails, die ich bekomme beginnen mit: Hallo Herr Franken! Hallo Bruno! Oder meistens ganz einfach mit „Hallo“. Wenn ich an der Kasse stehe, redet mich die Kassiererin mit „Hallo“ an, ebenso die Sprechstundengehilfin und selbst, wenn ich freundlich beim Hundespaziergang einem Entgegenkommenden einen „Guten Morgen“ wünsche, ist die Antwort – wenn überhaupt – ein „Hallo“.

Das Hallo geht mir seit geraumer Zeit auf den Geist, wie das bei jüngeren Menschen beliebte „Hey“, dem ich fast immer reflexartig ein „Fisch“ folgen lasse, was hier schnell zur Klärung führt.

„Hey“ und „Hallo“ sind KEINE Begrüßungsformeln. Das „Hallo“ stammt aus Amerika (hello). Es gab es um 1800 in der Schifffahrt, um auf sich aufmerksam zu machen. Das erste Wort, das Thomas Alva Edison in dem von ihm erfunden Phonografen sprach, war „Hello“. Und er setzte dies beim Telefonieren als „Begrüßung“ gegen Alexander Graham Bell durch, der „Ahoy“ bevorzugte. So fand „Hallo“ Eingang in unseren Sprachgebrauch, aber für mich bleibt es ein: „Hörst Du mich?“, Pass mal auf!“ oder „Bist Du da?“.

 

Da bevorzuge ich „Lieber/Liebe“, „Sehr geehrte(r)“ oder das veraltete „Werte(r)“. Dabei spreche ich mein Gegenüber mit Namen oder Funktion an und bekunde, dass ich mit ihm in eine persönliche Beziehung eintreten möchte. Oder ich wünsche dem Partner einen „Guten Morgen (Tag, Abend)“ beziehungsweise mit einem „Grüß (Dich) Gott“, dass Gott ihm freundlich gesonnen sein möge.

So kommen wir dem nahe, was der Engel Gabriel uns als eine gelungen Begrüßung vormacht:

Gegrüßet seist Du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit Dir.
Du bist gebenedeit unter den Weibern
und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes.

Das ist Begrüßung: Jemandem Gutes zusagen, „benedicare“ auf Latein, ihn SEGNEN. So sollten wir es tun, immer wieder und viel öfter. Ob wir dabei jemanden ausschließen dürfen? Darüber sollten wir nachdenken.

Diakon Bruno Franken

Foto: Friedbert Simon in: Pfarrbriefservice.de