Weihnachten 2020. Was können wir erwarten?

Ein paar Gedanken…

„Wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren, und nicht in dir: Du bliebest doch in alle Ewigkeit verloren.“  Das ist der Satz, der mir im Hinblick auf das Fest in diesem so besonderen Jahr in den Sinn kam. Er ist uralt. Er stammt vom schlesischen Dichter und Arzt Angelus Silesius, der Mitte des 17. Jahrhunderts gelebt hat.

Das Meiste von dem, was für uns die vorweihnachtliche Zeit jedes Jahr so besonders macht, entfällt in diesem Jahr. Erneut sind wir, wie im Frühjahr, auf uns selbst zurückgeworfen. Kontakte sind nur im engsten Familien- und Freundeskreis möglich. Ablenkung gibt es so gut wie keine. Was ist wesentlich? Was macht mein – unser Menschsein aus? Was stärkt mich? Was gibt mir ein anderes Bewusstsein?

„Wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren, und nicht in dir: Du bliebest doch in alle Ewigkeit verloren.“  Die Einstellung die hier zum Ausdruck kommt ist, die Menschwerdung Gottes wirkt sich auf mein/unser Leben aus sowie die Entscheidung, Gott kann sichtbar werden, in meinem/unserem Leben.

Die Einladung dieses Satzes für die Wochen vor Weihnachten lautet, lass den Gedanken zu, dass Gott in dir/in uns Mensch werden will! Das eigentliche Weihnachtswunder ereignete sich nicht nur damals in Bethlehem, sondern es ereignet sich in dir/in uns. Durch diese innere Geburt, gelange ich als Mensch zur Einheit mit Gott. Gott entfaltet sich in mir. Gott wirkt in mir und ich werde die bzw. der, wozu ich bestimmt bin. In dieser Gottesbeziehung finde ich zu mir. Und damit endet meine Verlorenheit.

Gabriele Fischer, Gemeindereferentin