Zwei Jahre ist es nun her und es hat sich so ergeben, dass ein Raum in St. Augustinus für mich als Büro freigeräumt und eingerichtet werden konnte.
Anlässlich der baldigen 60-jährigen Weihe der Kirche auf dem Zollberg am 1. Mai beschäftige ich mich zum ersten Mal ausführlicher mit Augustinus. Dabei habe ich einen Text gefunden, der uns eine Ostererzählung sowie einen Aspekt der Eucharistie in Erinnerung ruft.
Warum ich Ihnen diesen Text hier abdrucken möchte? In einem Kreis habe ich neulich die Spannung formuliert, dass einerseits es immer seltener möglich ist, dass wir jeden Sonntag in allen Gemeinden Eucharistie feiern können, es aber immer noch die meist gewünschte Form des Gottesdienstes ist. Gleichzeitig ich aber feststelle, dass immer weniger Menschen einen Zugang zur Eucharistie haben und wie herausfordernd ich es empfinde, Mädchen und Jungen im Grundschulalter auf den Empfang der Kommunion vorzubereiten.
Augustinus:
„Wo möchte der Herr erkannt werden? Im Brechen des Brotes. Wir sind uns dessen sicher: Wir teilen das Brot und erkennen den Herrn. Er gibt sich in keiner anderen Geste zu erkennen als in dieser. Wenn du nun also, wer immer du auch bist, nicht vergeblich Christ genannt werden möchtest … so wird die Brotbrechung dir Trost spenden.
Die Abwesenheit des Herrn ist keine Abwesenheit. Habe Glauben, und der, den du nicht siehst, wird mit dir sein. Jene Jünger hatten keinen Glauben, als er (auf dem Weg nach Emmaus) mit ihnen sprach. Da sie nicht glaubten, dass er auf erstanden ist, und sie hofften auch nicht, dass er auferstehen würde. Sie waren wie tot, jedoch unterwegs mit dem, der selbst das Leben ist…
Und nun wende ich mich an dich: Wenn du das Leben haben möchtest, tue das, was diese Jünger taten, so dass auch du den Herrn erkennen mögest.
Wo ihr ihn findet
Was der Mangel an Glaube verdunkelt hat, wurde durch die Gastfreundschaft („Bleibe bei uns…“) gut gemacht. Und der Herr zeigte sich ihnen beim Brechen des Brotes. Lernt daraus, wo er sich zu erkennen gibt: Wenn ihr ihn esst.“
Das Schönste zu Ostern ist für alle Kinder und auch Jugendliche die Ostereiersuche. Das Suchen macht trotz Mühe Spaß. Freudig und stolz werden die gefundenen Eier präsentiert. Ein Ei ist Symbol für neues Leben.
Die Begegnung mit dem Lebendigen geschieht im Brot: Beim Essen in unseren Gottesdiensten, wo die Eucharistie geteilt wird. Kraft zum Leben, eine Einladung nicht nur zu Ostern oder zur Erstkommunion.
Gabriele Fischer, Cityseelsorgerin