„In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst!“
Augustinus
Das Feuer im Herzen. Ein Feuer, das brennt, ohne zu verbrennen. Ein Feuer, das andere ansteckt, begeistert, mitreißt, voller Sehnsucht nach Gott.
Das brennende Herz ist ein Motiv, welches stellvertretend für den heiligen Augustinus von Hippo steht, stellvertretend für sein Leben, Denken und Handeln.
Geboren wurde Augustinus im Jahre 354 in Tagaste, im heutigen Algerien. Sein Vater war Heide, seine Mutter Christin. In seinen frühen Jahren verachtete Augustinus den Glauben seiner Mutter und nach seinem erfolgreichen Rhetorik-studium und einigen Zwischenstationen wurde er Professor in Mailand.
Dort traf er auf Bischof Ambrosius, welcher eine wichtige Rolle bei Augustinus‘ Bekehrung zum Christentum spielen sollte. Doch der Weg dahin war nicht einfach. Seine Jugend war, wie er ausführlich in seinem Werk „Confessiones“ (Bekenntnisse) schildert, alles andere als heilig: „Da ich ein Jüngling war, flammte auch in mir die Begierde, mich zu sättigen in höllischen Genüssen, und so gab ich mich in wechselnden und lichtscheuen Liebesgenüssen der Verwil-derung preis.“ Gleichzeitig war da aber auch eine Sehnsucht nach Wahrheit, der ihn zum Christentum führte.
Fasziniert von den Predigten des Ambrosius wandte sich Augustinus dem Christentum zu und ließ sich 387 taufen. Einige Jahre später ließ er sich zum Priester weihen und wurde nur fünf Jahre darauf Bischof von Hippo. Augustinus war ein enthusiastischer Prediger. Fast 1000 seiner Predigten sind überliefert, und er war ein eifriger Kämpfer gegen die Irrlehren seiner Zeit. Am 28. August 430, bis heute der Gedenktag des heiligen Augustinus, verstarb er während einer Belagerung Hippos durch die Vandalen.
Rund 1600 Jahre ist es nun her, dass Augustinus gelebt und gewirkt hat. Seine Botschaft ist jedoch aktuell. Er hatte das, was einen Menschen auszeichnet, der sich zum Dienst für Gott und an den Menschen berufen fühlt: Eine innere Über-zeugung, ein inneres Brennen für das Evangelium. Ein Feuer, das auch andere entzündet und mitreißt, eine Begeisterung, die ansteckend ist. Natürlich kann dieses Feuer nicht von alleine brennen, sondern muss immer wieder neu entzündet und aufrechterhalten werden durch die Sehnsucht nach Gott.
Faszinieren kann uns sein Lebenswandel. Dieser zeigt auf, dass Gott eben auch „die Schwachen“ in seinen Dienst ruft. Dass keiner perfekt sein muss, um berufen zu sein, sondern auf Gottes Gnade vertrauen kann. Gott beruft eben nicht die Befähigten, sondern beruft die Berufenen.
Berufene auf ganz individuelle Weise sind wir alle. Viele von uns leben ihre Berufung und fühlen sich mit der Gemeinde St. Augustinus hier auf dem Zollberg verbunden.